Zytobakteriologische Mastitisdiagnostik
Laboruntersuchungen von Milchproben auf deren somatische Zellgehalte und auf Mastitiserreger.
Unser kulturelles Standarduntersuchungsverfahren ist für den Nachweis von verschiedenartigen Staphylokokken und Streptokokken sowie coliformen Keimen, die zusammen >95% der Mastitisfälle verursachen, optimiert.
Trueperella pyogenes (früher auch als Arcanobacterium pyogenes bezeichnet), Prototheken (einzellige Algen) sowie Hefen und andere Pilze werden ebenfalls nachgewiesen.
Der Nachweis von Hefen und Schimmelpilzen erfolgt bei einer gezielten Untersuchung auf diese Keime allerdings sicherer als im Rahmen der kulturellen Routineuntersuchung. Daher bieten wir auch gezielte kulturelle Untersuchungen auf Hefen und Schimmelpilze an.
Zudem führen wir – bei entsprechendem Verdacht und Auftrag – kulturelle Untersuchungen auf Mycoplasma bovis durch.
Durch die routinemäßig angewandten Untersuchungsmethoden werden einige seltene Mastitiserreger, wie Anaerobier und Chlamydien, nicht erfasst.
Wenn Sie auf seltene Mastitiserreger zielende Untersuchungen wünschen, sollten Sie das vorab mit uns besprechen. (Gern telefonisch.) Wir werden in solchen Fällen prüfen, welche speziellen Untersuchungen wir für Sie im Labor der MBFG durchführen können. Nötigenfalls leiten wir eine Probe zwecks einer besonderen Untersuchung an ein anderes Labor, das diese Analyse durchführen kann, weiter.
Bei Antibiogrammen (Resistogramme) handelt es sich um Ergebnisse von Resistenztesten;
das bedeutet, um die Ergebnisse der Prüfung von Erregerisolaten auf deren Antibiotikaempfindlichkeit bzw. -resistenz.
Im Labor der MBFG erfolgt die Erstellung der Antibiogramme mittels der Agardiffusionsmethode.
Die Empfindlichkeitstestungen erfolgen gemäß der Methodenbeschreibung in folgender Publikation des Clinical and Laborartory Standards Institute (CLSI): "CLSI. Performance Standards for Antimicrobial Disk and Dilution Susceptibility Tests for Bacteria Isolated From Animals. Approved Standard"
Die klinischen Grenzwerte für die Interpretation der festgestellten Hemmhofdurchmesser und damit für die Beurteilung der getesteten Erregerisolate als sensibel, intermediär oder resistent, werden jeweils aktuellen CLSI-Dokumenten (z. B. VET01S) entnommen.
Bei antibiotischen Wirkstoffen, welche zwar für die Bekämpfung von Mastitiden verursachenden Bakterieninfektionen zugelassen sind, zu denen aber seitens des CLSI keine klinischen Grenzwerte publiziert sind, greift die MBFG auf andere wissenschaftliche Publikationen oder auf vom AVID (Arbeitskreis veterinärmedizinische Infektionsdiagnostik) stammende Werte bzw. auf Angaben pharmazeutischer Unternehmen zurück.
Hier geht es zu weiteren Informationen rund um die Mastitisdiagnostik: